Wie der Persönlichkeitsfehler Unsicherheit und das Ego Minderwertigkeit die spirituelle Praxis behindern und was wir tun können, um sie zu überwinden
Unsicherheit und Minderwertigkeit sind ziemlich verbreitet. In der Regel gehen sie Hand in Hand, halten uns auf emotionaler Ebene fest und hindern uns daran, auf spiritueller Ebene zu denken. Zudem können Sie zur Entwicklung oder Zunahme vieler weiterer Persönlichkeitsfehler oder Ego-Merkmale führen und verschiedene Probleme in der individuellen Spirituellen Praxis (Vyashti-Sadhana) sowie der Spirituellen Praxis zum Wohle der Gesellschaft (Samashti-Sadhana) verursachen.
1. Die zwei Arten von Unsicherheit und Minderwertigkeit
1. Sichtbar – Bei manchen spirituell Praktizierenden ist Unsicherheit deutlich sichtbar. Sie handeln zurückhaltend, sprechen zögerlich oder leise. Sie vermeiden schwierige Situationen oder geraten in einen offensichtlich emotionalen und verängstigten Zustand, selbst wenn geringe Hindernisse auftauchen. Ihre Körperhaltung kann auch ein Ausdruck ihrer Unsicherheit sein. So kann zum Beispiel ihr Körper mit hochgezogenen Schultern steif erscheinen, der Kopf beim Sprechen nach vorne geneigt sein, oder sie können jemanden nicht direkt in die Augen schauen usw.
In solchen Fällen ist der Persönlichkeitsfehler einfacher zu erkennen, da sich der spirituell Praktizierende bewusster darüber ist und andere spirituell Praktizierende ebenfalls in der Lage sind, dies wahrzunehmen und ihn so einfacher darauf hinweisen können.
2. Versteckt – In manchen spirituell Praktizierenden sind Unsicherheit und Minderwertigkeit jedoch versteckt, da sie eine Maske aus Stolz, Überlegenheit, Angeberei oder anderen Ego-Erscheinungsformen tragen. Diese spirituell Praktizierenden sind sich oftmals ihrer Gefühle der Minderwertigkeit nicht bewusst, da sie nicht bereit sind, sich ihnen zu stellen. Sie vermeiden es aufgrund ihres Egos und weil sie sich nicht schwach fühlen oder als unfähig wahrgenommen werden wollen, aber das heißt nicht, dass keine Unsicherheit vorhanden wäre.
Diese spirituell Praktizierenden können auch wertend oder irritiert auf andere spirituell Praktizierende herabblicken, wenn diese offensichtlich unsicher und minderwertig handeln, da es sie unbewusst an ihre eigenen Gefühle der Unsicherheit erinnert. In diesem Fall ist es schwieriger, Unsicherheit und Minderwertigkeit zu überwinden. Wenn jedoch der spirituell Praktizierende ehrlich in der Selbstbeobachtung ist, sich seinem Fehler der Unsicherheit stellt, ihn studiert und mit anderen spirituell Praktizierenden darüber spricht, dann ist es möglich, dass solche Fehler sichtbarer werden und dann abnehmen.
2. Welche Fehler oder Arten von Ego sind mit Unsicherheit und Minderwertigkeit verbunden?
a. Stolz – Es werden ständig Anstrengungen unternommen, um das Minderwertigkeitsgefühl zu überwinden und sich selber oder anderen zu beweisen, „Ich bin kompetent.“, „Ich habe etwas gut gemacht.“, oder „Ich bin es wert.“
b. Egozentrik – Da ist ein Gefühl, dass „andere besser sind als ich, also mache ich mir Sorgen um mich selbst, da ich sonst auf der Strecke bleibe“.
c. Aufmerksamkeit und Lob suchen – Der spirituell Praktizierende sucht beständig nach Bestätigung, dass er etwas gut gemacht hat, oder dass er gut ist. Doch damit hört es nicht auf, denn sobald etwas nicht gut funktioniert, kommt die Unsicherheit oder Minderwertigkeit zurück und dadurch auch der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit und Lob.
d. Negative Gedanken – Wenn der spirituell Praktizierende fortlaufend denkt, „Ich bin kein guter Praktizierender.”, „Ich kann nicht spirituell wachsen.”, oder ähnliches, dann nehmen die Bemühungen in der Spirituellen Praxis ab.
e. Faulheit – Wenn der spirituell Praktizierende glaubt: „Egal was ich tue, es kann nicht gelingen.“, dann kann sich Faulheit entwickeln. Dies kann auch zu Niedergeschlagenheit und Depressionen führen.
f. Neid – Der spirituell Praktizierende fängt an, auf jene neidisch zu sein, denen es besser geht, die schneller vorankommen und von denen er denkt, dass sie sich schneller entwickeln als er, oder dass sie in manchen Qualitäten weiterentwickelt sind als er.
g. Reserviert und verschlossen sein – Der spirituell Praktizierende bleibt anderen fern und verpasst so die Möglichkeit, Liebe für andere zu entwickeln und zu empfinden, dass das ganze Universum seine Familie ist.
h. Angst – Es gibt einen Mangel an Vertrauen. Der spirituell Praktizierende befindet sich in einem angstvollen und unglücklichen Zustand und vermeidet selbst kleinste Situationen, welche er als schwierig oder stressig wahrnimmt.
i. Ehrgeiz – Dies kann auftreten, um das Minderwertigkeitsgefühl durch gute Ergebnisse auszugleichen.
j. Überlegenheit – Dies ist ein Weg, um das Minderwertigkeitsgefühl zu verbergen. Der Geist des spirituell Praktizierenden kann oft zwischen Minderwertigkeit (im Vergleich zu spirituell Praktizierenden, die er als überlegen betrachtet) und Überheblichkeit (im Vergleich zu spirituell Praktizierenden, die er als unterlegen betrachtet) schwanken – für mehr Informationen siehe den nachfolgenden Abschnitt „Minderwertigkeit zeigt sich als Überlegenheit”.
3. Unsicherheit beeinträchtigt die individuelle Spirituelle Praxis und kann von negativen Energien ausgenutzt werden
Minderwertigkeit und Unsicherheit schwächen den Geist. Spirituell Praktizierende mit Unsicherheit und Minderwertigkeit können ziemlich empfindlich reagieren, wenn sie auf ihre Fehler hingewiesen werden. Sie verfallen leicht in einen negativen Gedankenzustand, wie „Ich bin kein guter spirituell Praktizierender.“, „Egal was ich mache, ich werde mich nicht entwickeln.“ usw. Sie sind weniger in der Lage, Rückmeldungen mit einer Lerneinstellung zu akzeptieren, aus Fehlern zu lernen und in der Spirituellen Praxis voranzuschreiten. Dadurch verlangsamt sich ihr Tempo im Prozess zur Beseitigung von Persönlichkeitsfehlern und der Ego-Auflösung.
Negative Energien nutzen die Minderwertigkeit eines spirituell Praktizierenden leicht aus, um ihn in einem negativen Zustand festzuhalten und ihn dazu zu bewegen, seine Bemühungen im Chanten und Heilen sowie allen Gesichtspunkten der individuellen Spirituellen Praxis im Allgemeinen zu verringern oder sogar aufzugeben. Dadurch wird die Energie des spirituell Praktizierenden verschwendet, seine Bemühungen in der Spirituellen Praxis liegen unter seinen Möglichkeiten und sein Fortschritt ist verlangsamt oder verringert.
4. Unsicherheit beeinträchtigt die Spirituelle Praxis, die dem Wohl der Gesellschaft und der Verbreitung von Spiritualität dient.
a. Da der spirituell Praktizierende zögert, sich Herausforderungen zu stellen, kann er die Gelegenheiten verpassen, mehr Verantwortungen im Dienst an Gott (Satseva) zu übernehmen, ein Schritt der Spirituellen Praxis. Er kann auch zögern, neue Satsevas der nächsthöheren Stufe zu erlernen.
b. Der spirituell Praktizierende könnte Satsevas aufschieben, die ihm schwierig erscheinen, da ihm Gedanken wie „Ich bin nicht in der Lage, diese Satsevas auszuführen.“, „Ich verfüge nicht über die Kapazität oder die Fähigkeit.“, „Wie soll ich das machen?“ oder „Ich werde sicher scheitern.” durch den Kopf gehen.
c. Der spirituell Praktizierende kann sich auch vor dem Versuch scheuen, schwierige Situationen zu lösen, zu melden oder auf die Fehler anderer spirituell Praktizierender hinzuweisen, die andere oder die Verbreitung von Spiritualität beeinträchtigen.
d. Er kann auch manchmal dem folgen, was andere spirituell Praktizierende sagen oder tun, auch wenn es inkorrekt erscheint. Dies kann negative Auswirkungen auf andere oder die Verbreitung von Spiritualität haben. Er zögert, solche Vorfälle zu melden oder um Rat zu fragen.
e. Unsicherheit verringert unseren Kampfgeist. Sie verringert unsere Fähigkeit, sich spirituellem Distress (Belastung) oder dem Widerstand, Spiritualität zu verbreiten, zu stellen.
All dies wirkt sich in hohem Maße negativ auf andere und die Verbreitung der Spiritualität aus und schmälert die Ergebnisse von Satsevas.
5. Die Illusion von Unsicherheit und Minderwertigkeit
Tatsächlich sind sowohl Unsicherheit als auch Minderwertigkeit eine Illusion.
Wir fühlen und unsicher, aber Gott kümmert sich in jedem Moment um uns, so dass wir immer behütet sind. Es ist nur so, dass sich der Geist der Gegenwart Gottes und Seiner stetigen Unterstützung nicht bewusst ist und sich dadurch bedroht und unsicher fühlt.
Wir fühlen uns minderwertig, aber in Wirklichkeit ist in uns allen dieselbe Seele. Was soll also das Minderwertigkeitsgefühl bezwecken? Obwohl die Jiva (verkörperte Seele) sehr klein und unscheinbar scheint, ist die Seele in uns ein Teil Gottes. Sie ist von unschätzbarem Wert, im Zustand von Sat, Chit und Anand (die absolute Wahrheit, das absolute Bewusstsein und die höchste Glückseligkeit), und dies ist unser wahrer Wert. Nur weil wir uns mit unserem Geist, Intellekt und Ego identifizieren, entsteht die Illusion der Minderwertigkeit.
Wir fühlen uns unfähig, etwas zu tun, aber das liegt an der Illusion, dass wir denken, dass alles von uns abhängt. In Wirklichkeit jedoch hängt nichts von uns ab, da alles im Universum nach Gottes Willen geschieht. So kann auch alles mit der Gnade Gottes oder der Gnade des Gurus erreicht werden.
6. Minderwertigkeit zeigt sich als Überlegenheit
In einigen Fällen kann ein spirituell Praktizierender Überlegenheitsgedanken als Verteidigungsmechanismus haben, um das starke Gefühl der Minderwertigkeit zu überdecken.
Immer wenn dieser Mensch bemerkt, dass jemand anderer in irgendeiner Weise besser ist als er selbst, fühlt er sich gefährdet oder unsicher. Da besteht eine Angst, dass das positive Bild, das er von sich hat oder das andere von ihm haben, zerbröckelt und dass er zusammenbrechen oder sein eigenes Identitätsgefühl verlieren könnte.
Infolge dieses Drangs sich selber zu schützen, beginnt er zu urteilen, findet Fehler oder hat negative oder falsche Schlussfolgerungen über diejenigen, die besser sind als er. Dieser Akt andere schlecht zu machen, kommt aus einem unbewussten Bemühen, sein positives Selbstbild zu wahren, weil es einfacher ist über andere negativ zu denken, anstatt sich zu bemühen oder zu versuchen, die eigenen Mängel zu überwinden.
Auch bemüht er sich, andere Dinge zu finden, in denen er vielleicht besser ist als derjenige, den er für überlegen hält. So kann er immer noch das Selbstbild bewahren, dass er immer noch gut genug ist, oder dass er „nicht ganz so schlecht“ ist.
Anstatt Fehler in Form von Überheblichkeit zu schreiben und an der Überheblichkeit zu arbeiten, sollte so ein Mensch Fehler mit Minderwertigkeit als Grundursache schreiben und Autosuggestionen zur Verringerung der Minderwertigkeit und Unsicherheit nehmen. Unsicherheit führt zu Vergleich mit anderen, Neid, Starrheit (darauf zu beharren sich selbst nicht zu verändern) und Misstrauen.
Wenn sich zusätzlich die Minderwertigkeit als Überheblichkeit zeigt und der spirituell Praktizierende auch noch hohen Distress (Belastung) durch negative Energien hat, kann er zwischen dem Zustand der Minderwertigkeit und der Überheblichkeit schwanken, manchmal sogar einige Male am gleichen Tag, da der Distress das Gefühl der Minderwertigkeit und der Überheblichkeit ins Extreme steigern kann.
So können zusätzlich zu den Autosuggestionen auch noch Maßnahmen auf spiritueller Ebene ergriffen werden, wie das Steigern von Bemühungen spirituelle Emotion (Bhāv) zu erwecken und die Erhöhung der Zeit, die für das Chanten aufgewendet wird.
Das folgende ist ein wichtiger Punkt. Wenn jemand Anzeichen von Überheblichkeit bemerkt, sollte er nicht immer davon ausgehen, dass Minderwertigkeit oder Unsicherheit dahinter stehen. Denn Überheblichkeit ist tatsächlich die Grundursache bei einigen spirituell Praktizierenden, so dass sie daran arbeiten sollten, das Ego der Überheblichkeit zu verringern. Spirituell Praktizierende sollten auch Unsicherheit und Minderwertigkeit nicht miteinander verwechseln.
Wenn ein spirituell Praktizierender unsicher ist, ob er an Überheblichkeit, Unsicherheit oder Minderwertigkeit arbeiten soll, sollte er seinen anleitenden spirituell Praktizierenden fragen. Im Folgenden wird der Unterschied zwischen Minderwertigkeit und Unsicherheit erklärt.
7. Der Unterschied zwischen Minderwertigkeit und Unsicherheit
Minderwertigkeit: Bei Minderwertigkeit ist der vorherrschende Gedanke bzw. die vorherrschende Emotion oder Handlung mit dem Gefühl verbunden, dass „ich weniger (würdig, fähig, hübsch, intelligent, stark, spirituell etc.) bin als die anderen“. Es zeigt sich, wenn jemand beginnt, sich selbst klein zu machen oder sich mit anderen zu vergleichen und sich dabei minderwertig zu fühlen. Wenn ihn jemand auf seine Fehler hinweist, mag er sich minderwertig fühlen. Er kann sich auch minderwertig fühlen, wenn er ein gesetztes Ziel nicht erreicht. Solche spirituell Praktizierenden können Minderwertigkeit als Vorwand benutzen, um Sympathie zu gewinnen, und sich minderwertig zeigen, um Unterstützung zu erhalten. Die Auswirkung ist, dass sie ihre Bemühungen und ihre Möglichkeiten nicht richtig einschätzen, und sich so nicht genügend anstrengen, um das zu erreichen, wozu sie in der Lage wären. Somit geschieht weder eine innere Veränderung noch die Einprägung von Tugenden.
Unsicherheit: Bei der Unsicherheit ist der vorherrschende Gedanke bzw. die vorherrschende Emotion oder Handlung, dass ich Hilfe brauche und mich Situationen oder Menschen nicht alleine stellen kann. Sie zeigt sich in der Form, dass wir unsicher werden, wenn wir keine Unterstützung erhalten, und dass dies Beklemmung, Sorgen und Ängste hervorruft. Sie steht in Verbindung mit Erwartungen. Wenn die Dinge nicht so geschehen, wie wir es erwarten, fühlen wir uns unsicher. Als Folge fühlt sich der spirituell Praktizierende nicht mit anderen verbunden, hat viele unnötige Gedanken, Schwierigkeiten beim Lernen sowie mangelnde Offenheit und Kommunikation.
8. Lösungen zur Beseitigung von Unsicherheit und Minderwertigkeit
8.1 Autosuggestionen, die verwendet werden können
a. Fortschritts-Autosuggestionen – Diese helfen uns bei der Wahrnehmung, wie wir uns verändern und entwickeln. Sie sind sehr wichtig für spirituell Praktizierende mit Unsicherheit. Manchmal vermeidet es jemand, diese zu nehmen, da er nicht an sein Wachstum glaubt, jedoch sollten diese Autosuggestionen regelmäßig genommen werden.
b. A1- oder A2-Autosuggestionen – Sie schärfen das Bewusstsein dafür, wie sich Unsicherheit äußert und geben dem Unterbewusstsein verschiedene Sichtweisen im Umgang mit Unsicherheit.
c. A3-Autosuggestionen – Diese können für alle neuen oder schwierigen Situationen, denen wir begegnen, verwendet werden. Nachdem man die A3‑Autosuggestionen genommen hat, ist man fähig, solchen Situationen schnell zu begegnen, positive Erfahrungen zu machen und sich dadurch weiterzuentwickeln.
d. Autosuggestionen für vergangene Traumata – Im Falle von traumatischen Ereignissen in der Kindheit und Jugend, die zu verstärkter Unsicherheit oder Minderwertigkeit geführt haben, sollte man Autosuggestionen für diese vergangenen Vorfälle mit der Sichtweise nehmen, dass die Situation nun eine andere ist. Anderenfalls können diese vergangenen Ereignisse uns im Zustand der Unsicherheit festhalten und uns in unserer weiteren Entwicklung blockieren
8.2 Mögliche Sichtweisen
a. Wenn man ein Satseva bekommen hat – „Gott hat mir dieses Satseva mit der Unterstützung von anleitenden spirituell Praktizierenden gegeben. Daher ist es sicherlich möglich, es auszuführen. Ich werde nicht meinem Geist und Ego trauen, sondern ich werde Gott und den anleitenden spirituell Praktizierenden vertrauen.“
b. Wenn man sieht, dass spirituell Praktizierende einige Qualitäten mehr entwickelt haben als man selbst – „Sie haben einige Qualitäten und ich habe einige Qualitäten. Gott stellte mir diese spirituell Praktizierenden zur Seite, damit ich von ihnen lernen kann, und Er gibt mir die Möglichkeit, ebenfalls solche Qualitäten zu entwickeln. So werde ich diese sicherlich auch entwickeln.“
c. Wenn jemand anderer gelobt wird oder sich schneller entwickelt – „Gott liebt mich nicht weniger, auch ist meine Möglichkeit spirituell zu wachsen nicht geringer, nur weil der andere spirituell Praktizierende gewachsen ist. Jeder hat seinen eigenen Weg, und Gott gibt allen die gleichen Chancen, auch mir, so werde ich mit meinen Bemühungen fortfahren und von diesem spirituell Praktizierenden lernen.“
d. Wenn ein Gefühl vorhanden ist, dass wir nicht fähig sind, zu wachsen oder uns zu ändern – „Für mich ist es nicht möglich, aber für Gott ist alles möglich. Er passt schon mein ganzes Leben lang in allen Situationen auf mich auf, und Er beschützt mich auch weiterhin in jedem Moment, so werde ich mich Gott hingeben und mich auf Ihn verlassen.“
8.3 Maßnahmen, die umgesetzt werden können
a. Sich Situationen direkt stellen und alle Satsevas akzeptieren – Auf diese Weise erfahren wir, dass es möglich ist, alles zu tun, und die Unsicherheit verringert sich.
b. Offen anleitenden spirituell Praktizierenden und spirituell praktizierenden Freunden mitteilen, wenn Unsicherheit und Minderwertigkeit oder negative Gedanken über sich selbst zunehmen – Sie werden uns positive Sichtweisen geben, die die Unsicherheit verringern.
c. Die eigenen positiven Eigenschaften auf ein Blatt Papier schreiben – Das verringert die negativen Eindrücke über sich selbst und schärft das Bewusstsein für die positiven Punkte. Manchmal vermeiden es spirituell Praktizierende auf ihre Qualitäten zu achten, aus Angst, dass sich ihr Ego erhöht. Aber wenn sie erkennen, dass diese Qualitäten von Gott sind und sich dafür bedanken, wird sich ihr Ego bezüglich dieser Qualitäten tatsächlich verringern. Wenn sie hingegen ihre Qualitäten nicht unter dem Gesichtspunkt der Dankbarkeit betrachten, tragen sie unbewusst ein Ego zu diesen Eigenschaften in sich. So bleiben Stolz und Überlegenheit bestehen.
d. Andere spirituell Praktizierende um Hilfe bitten – Wenn es für jemanden schwierig ist, die eigenen Qualitäten zu erkennen, kann er andere spirituell Praktizierende fragen, ihm Qualitäten zu nennen, die sie an ihm beobachtet haben, und es so annehmen, als ob Gott ihm von seinen Qualitäten erzählt. Auch kann er andere spirituell Praktizierende fragen, wie sie ihre Unsicherheit überwunden haben.
9. Was geschieht nach der Überwindung von Unsicherheit und Minderwertigkeit?
a. Der spirituell Praktizierende verbleibt auf einer spirituellen Ebene und seine Emotionalität nimmt ab.
b. Der spirituell Praktizierende wächst in seiner Fähigkeit, gegen äußere und innere Hindernisse bei der Spirituellen Praxis anzukämpfen und entwickelt die Stabilität, sich allen Situationen in der Spirituellen Praxis und im Leben zu stellen.
c. Der spirituell Praktizierende ist in der Lage, Rückmeldungen anzunehmen und Fehler leichter zu akzeptieren.
d. Der spirituell Praktizierende entwickelt mehr Offenheit und Liebe zu anderen.
e. Der spirituell Praktizierende erfährt mehr Ruhe und Glückseligkeit.
f. Verschiedene Fehler und Egos, welche mit Unsicherheit verbunden sind, nehmen ab.
g. Demut und Dankbarkeit nehmen zu.
h. Spirituelles Wachstum geschieht schneller.
i. Die Fähigkeit des spirituell Praktizierenden, der Verbreitung von Spiritualität zu dienen, erhöht sich in hohem Maße.
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